3.2 Wechselwirkung zwischen bewegten statischen Magnetfeldern und dem Schwerefeld der Erde
Bei diesem Experiment ging es darum festzustellen, ob zwischen einem bewegten gleichstromdurchflossenen Draht und dem Gravitationsfeld der Erde eine Wechselwirkung besteht. Dieses wäre in der Quantinotheorie prinzipiell vorstellbar, wobei aber gezeigt werden kann, dass eine komplette Entkopplung beider Kräfte möglich und sogar wahrscheinlich ist. Das Experiment zeigt, dass im Rahmen der Messgenauigkeit keine Wechselwirkung zwischen dem Schwerefeld der Erde und einem relativ dazu bewegten Gleichstrom besteht. Des weiteren liefert das Experiment keine Hinweise dafür, dass die magnetische Kraft zwischen relativ bewegten statischen Magnetfeldern von der Relativgeschwindigkeit abhängen würde. Auch das entspricht den Erwartungen im Rahmen der Quantinotheorie.3.2.1 Versuchsaufbau
- Abbildung 3.2.1.1: Versuchsaufbau
- Abbildung 3.2.1.2: Wägezellenarray
- Abbildung 3.2.1.3: Messbrücke mit ADC
- Abbildung 3.2.1.4: Acryldisk mit Kupferwicklung, integrierter Spannungsquelle, H-Brückenschaltung für den automatischen Stromrichtungswechsel und Stromrichtungsanzeige (blau/rot)
Wie in Abbildung 3.2.1.4 zu sehen ist, befinden sich in der Trägerdisk Batteriefächer. Diese dienen dazu zwei Lithium-Ionen-Akkus mit einer Lehrlaufspannung von 4.1 Volt aufzunehmen. Da beide Batteriefächer in Reihe verschaltet sind, beträgt die Spannung über der Spule bei voll geladenen Akkus 8.2 V. Rechnerisch ergibt sich damit ein Strom von 0.37 A, der praktisch etwas niedriger liegt, da die Spannung wegen des geringen Spulenwiderstandes leicht einbricht. Eine Messung ergab einen Strom von 350 mA bei 7.75 V Spannung unter Last.
- Abbildung 3.2.1.5: H-Brückenschaltung für den automatischen Stromrichtungswechsel
Die Aufgabe der aufgeklebten Stromrichtungswechselsplatine besteht darin, die Stromrichtung automatisch und ohne Zuhilfenahme mechanischer Bauteile im Abstand von einigen Sekunden zu wechseln. Die Schaltung ist in Abbildung 3.2.1.5 dargestellt (die KiCad-Files befinden sich hier).
- Abbildung 3.2.1.6: Die Stromrichtungen.
3.2.2 Kalibrierung und Bestimmung der Messgenauigkeit
- Abbildung 3.2.2.1: Kalibrierung mit Prüfgewichten
- Abbildung 3.2.2.2: Messergebnis nach der Kalibrierung mit den Prüfgewichten
Anschließend wurde die Reproduzierbarkeit durch erneutes Auflegen der Prüfgewichte überprüft. Dabei ergab sich die in Abbildung 3.2.2.2 gezeigte Messkurve. Es zeigte sich, dass der Messaufbau relativ leicht aber vergleichsweise langsam driftet. Die absoluten Mittelwerte beim Auflegen der Prüfgewichte sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Ebenso die Standardabweichungen.
Prüfgewicht | Gemessener Mittelwert | Gemessene Standardabweichung |
---|---|---|
0 g | -0.880 g | 16.7 mg |
10 g | 9.446 g | 15.4 mg |
30 g | 28.304 g | 10.5 mg |
80 g | 79.583 g | 20.7 mg |
Die Standardabweichungen zeigen, dass der Messaufbau Gewichtsveränderungen von ca. $20 \mathrm{mg}$ oder Kräfte von ca. $200 \mathrm{\mu N}$ detektieren kann.
3.2.3 Messergebnisse und Auswertung
Mit dem zuvor beschriebenen Versuchsaufbau wurden mehrere Messungen durchgeführt. Dabei wurde jeweils nach dem Start einer Datenaufzeichnung für eine Minute gewartet, bevor der Motor eingeschaltet wurde. Anschließend lief der Motor dann für 11 Minuten. Nach weiteren 8 Minuten wurde die Messung beendet. Die Abbildung 3.2.3.2 zeigt das Spannungssignal einmal für einen Fall, bei dem sich 20 Zentimeter unterhalb der rotierenden Scheibe ein Dauermagnet befand (Siehe Abbildung 3.2.3.1). Bei der roten Kurve war dieser Dauermegnet hingegen nicht vorhanden.- Abbildung 3.2.3.1: Messung der Kraft zwischen dem Strom in der Spule und dem 20cm darunter befindlichen Dauermagneten.
- Abbildung 3.2.3.2: Die Messdaten einmal mit Dauermagnet (blau) und einmal ohne (rot). Bei 120s wurde der Motor ein- und bei 720s ausgeschaltet.
- Abbildung 3.2.3.3: Amplitudenspektren der linear korrigierten Messdaten im Zeitbereich von 400 bis 715 Sekunden mit Magnet (blau) und ohne Magnet (rot).
Hier sind die Messdaten mit Dauermagnet und hier die Messdaten ohne Dauermagnet jeweils als Wav-Datei. Die Daten in den Dateien sind so skaliert, dass Vollausschlag 10kg entspricht.